Unsere Schule v. Franz Grohè
- Franz Grohè:
(früh. Schulleiter der Volksschule in Kesselheim)
Die riesige Schule hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich.
1672 wurde gemäß eines kurfürstlichen Befehls aus dem Jahre 1664 angeordnet,
die Kinder nach St. Sebastian zur Schule zu schicken und dieser Gemeinde Schulgeld zu zahlen.
Um das Jahr 1700 scheint erstmals ein Lehrer in Kesselheim zu unterrichten.
Von 1753 – 1785 haben hier die Lehrer Schugarth, Wagner und Hersbach in fast unzumutbaren Schulräumen ihren Beruf ausgeübt.
Das kleine Schulhaus stand bis 1784 in dem Garten des Nikolaus Bubenheim am alten Koblenzer Weg. 1784 befand sich die Schule in dem ehemals vor der Kirche stehenden Kamps Haus.
Später war die Schule auch zeitweilig im Haus Johann Raffauf (heute Kaiser-Otto-Straße) untergebracht. Im Heimatkalender 1967 schreibt W. Knopp:
,,Die Lehrer mußten noch bis in die preußische Zeit hinein das Schulgeld und andere ihnen zustehende Einkünfte selbst bei der Bevölkerung erheben, ein Umstand, der nicht dazu geeignet war, die Stellung des Lehrers in der Gemeinde zu erhöhen.‘
1807 wurde als Nachfolger des Lehrers Hersbach der am 5. 1. 1779 geborene Anton Hebel eingestellt. Anfangs unterrichtete er 40 Schüler. Die Zahl wuchs bis zu seiner Pensionierung 1834 auf etwa 90 Schüler. Sein Nachfolger war der Lehrer Johann Jakob Eltgen, der als erster Lehrer in Kesselheim seine Ausbildung am Lehrerseminar in Brühl erhalten hatte.
Auf ihn folgte der Lehrer Engelbert Alt.
Im Jahre 1840 wurde eine neue Schule gebaut mit einem Schulsaal im ersten Stockwerk und einer Dienstwohnung im Erdgeschoß (heute Am Aachener Hof 4).
Nachdem 1893 ein neues zweiklassiges Schulgebäude errichtet worden war (heute Kurfürst-Schönborn-Straße 75, wurde in der ,,alten Schule“ eine weitere Lehrerdienstwohnung eingerichtet. 1934 baute man dann den zweiten Stock aus, der ebenfalls als Dienstwohnung genutzt wurde.
Nach dem 2. Weltkrieg dauerte es eine geraume Zeit, bis wieder ein ordnungsgemäßer Unterricht durchgeführt werden konnte.
Wegen der steigenden Schülerzahl wurde am 30. 8. 1956 eine neue vierklassige Volksschule ihrer Bestimmung übergeben.
Nach der Umwandlung der Volks- zur Hauptschule mussten die Schüler des 9. Schuljahres nach Urmitz zum Unterricht fahren, doch bereits ein Jahr später, nachdem Kesselheim eingemeindet worden war, besuchten die Schüler der Abschlussklasse die Goethe-Schule in Koblenz-Lützel. Seit dem 1. 8. 1970 besteht in Kesselheim nur noch eine Grundschule. Die Schüler der 5-9. Klasse werden täglich mit Schulbussen zur Hauptschule 1 gebracht.