Schule & Lehrer

(Quelle: Festschrift 1000 Jahre Kesselheim, 1966)

Bereits um das Jahr 1700 scheint Kesselheim eine eigene Schule zu besitzen. Der Lehrer bezieht als Schulgeld von jedem Kind monatlich 3 Weißpfennige.

Aus dieser frühen Zeit sind uns folgende Lehrer bekannt:

Kaspar Scholl  +1729

Johann G. Schuhard 1721

Georg Leonhard 1745

Ludwig Schugarth 1754

Christian Busenbender 1771

Franz Hersbach 1785

Dieser letztere hatte die Normalschule (Lehrerseminar) in Koblenz besucht und unterrichtete nach neuen Lehrmethoden. 1785 wird über eine Schulprüfung berichtet: ,,die Kinder bestanden die Prüfung gut, der Lehrer ziemlichermaßen. – Der Schulbesuch scheint nicht sehr regelmäßig gewesen zu sein. 1785 wird den Eltern ,,angedeutet sie sollten zukünftig ihre Kinder vom 7-14., statt wie bisher nur bis zum 11. Lebensjahr zur Schule schicken. Auch sollten die Eltern kein Recht haben, die Schule zu betreten, um ein Kind herauszunehmen. Dem Lehrer wird empfohlen, etwas mehr Milde walten zu lassen.

Weitere Lehrer:

Anton Hebel 1840

Jakob Eltgen 1870

Engelbert Alt 1893 – 1923

Johann Berres 1907—1933

(Herr Berres stellte sich nach seiner Pensionierung noch einmal zu Anfang des 2. Weltkrieges für den Schuldienst zur Verfügung). Während des 1. Weltkrieges war Lehrer Berres eingezogen. In dieser Zeit waren außer Lehrer Alt hier tätig:

Lehrerin Müller 1914 Lehrerin Dunhöft 1915

Lehrerin Frieda Schäfer 1918

Nach der Versetzung von Herrn Alt als Konrektor nach Koblenz kam der Junglehrer Emil Busch 1923 – 1924, dann Anton Kraus 1924 – 1934 (von da ab Rektor an der Castorschule in Koblenz).

Lehrer Käfer 1934-—1937 (Schulleiter)

Lehrer Zilles 1937-—1939

Lehrer Hammes

Lehrerin Weiler

Lehrer Becker.

Der 2. Weltkrieg brachte manche Unruhe in die schulische Arbeit. Vertretungen wurden eingerichtet, man half sich schlecht und recht. Zeitweise wurde der Unterricht ganz ausgesetzt. Auch nach dem Kriege dauerte es eine längere Zeit, bis wieder ein ordnungsgemäßer Schulbetrieb anlaufen konnte. Dabei war gerade damals die Schülerzahl infolge des Zuzugs bombengeschädigter Stadtbewohner besonders hoch. Mit 3, zeitweise mit 2 Lehrkräften mußten 175 Kinder unterrichtet werden. – In dieser Zeit wurde auch in Kesselheim eine Schulspeisung eingerichtet, um deren Durchführung sich bereitwillig eine Reihe Kesselheimer Hausfrauen bemühte. Von 1947 an ist Franz Grohè als Schulleiter und Hauptlehrer in Kesselheim; 1949 kommt als weiterer Lehrer Josef Polty. Als Lehrerin ist Fräulein Weber (spätere Frau Keul) tätig. 1966 setzte sich das Lehrerkollegium wie folgt zusammen:

Hauptlehrer Brill als Schulleiter

Oberlehrer Polty

Lehrerin Ruppert

Lehrerin Kral

Die Entwicklung der Schülerzahlen zeigt in den letzten Zeiten folgendes Bild:

1945                  149 Kinder
1946/47             159 Kinder

1947/48.       175 Kinder

1949             177 Kinder

Mit der Rückwanderung der Evakuierten sinken die Schülerzahlen von 158 im Jahre 1950 auf 110 im Jahre 1956.

In der Folge steigen sie wieder an. Es zeigt sich darin die Tendenz zur Ansiedlung in Stadtnähe und die Auswirkung der beginnenden Industrialisierung:

1959  — 147
1961  — 156
1962  — 168
1963  — 179
1964  — 194
1965  — 200

Schulgebäude 1966

Schulgebäude

Der Standort des Schulgebäudes hat im Laufe der Zeit mehrfach gewechselt:Das erste uns bekannte Schulhäuschen stand in dem Garten des Nikolaus Bubenheim, dicht am alten Koblenzer Weg und dem Gemeindebrunnen.

1784 befindet sich die Schule in dem vor der Kirche stehenden Kamps Haus (,,Die Schuhl ist im gemeinen Haus, allwo der schuhlmeister wohnet“).

Später ist die Schule zeitweilig im heutigen Hause Joh. Raffauf, Hauptstraße 47, untergebracht. Um 1870 befindet sich die Schule ,,an der Kirche Nr. 4“. Lange hieß dieses Gebäude (heute das Gemeindebüro) die ,,ahl Schull“.

1893 wird an der Hochstraße eine neue zweiklassige Schule gebaut. Am 13. Januar 1894 wird sie ihrer Bestimmung übergehen. Bis 1956 erfüllte sie ihren Zweck.

Die wachsenden Schülerzahlen und ein gesunder Blick für die schulische Entwicklung veranlaßten die Gemeinde, 1955 einen Schulneubau zu beginnen, der mit vier Klassen- und einigen Nebenräumen 1956 fertig gestellt und der Schule zur Verfügung übergeben wurde.

Neue Entwicklungen aber machen schon wieder neue Überlegungen notwendig. Mit Verantwortung und dem rechten Blick für die Zukunft werden für die künftige Gestaltung der Schule zulängliche Möglichkeiten geschaffen werden müssen.