Schwere Zeiten

Geschrieben von: Helmut Schüller
In den zwanziger Jahren war unter anderem das „Lochmachen“ eine ehrenvolle Aufgabe. Für den Kirmesbaum mußte jedes Jahr aufs Neue ein Loch gegraben werden. Es befand sich mitten auf der Straße vor der Kirche. Diese Arbeit erübrigte sich 1937, denn die Gemeinde baute der Kirmesgesellschaft ein Baumloch. Dieses Baumloch konnte durch die Kirmesgesellschaft nun gegen eine Miete von 5 Reichsmark genutzt werden.
Den Kirmesbaum holte man zur Gründerzeit noch aus Winningen. Seit 1930 bis heute wird der Baum im Koblenzer Stadtwald geschlagen.
An erster Stelle stand und steht noch heute für die Kirmesgesellschaft die Geselligkeit. So trug es sich 1930 auf einer Versammlung zu, daß von dem in diesem Jahr erwirtschafteten Gewinn ein Faß Bier gekauft und in gemütlicher Runde der Mitglieder des Vereins seiner Bestimmung zugeführt wurde. Im selben Jahr schloß man erstmals eine Unfallversicherung für die aktiven Mitglieder ab.
Mitte der dreißiger Jahre verringerte sich die Mitgliederzahl immer mehr und betrug nur noch 50 Mitglieder. Durch die geringe Mitgliederzahl schrumpfte auch der Kassenbestand. Hierdurch war die Durchführung der Kirmes gefährdet. Auf der Versammlung 1935 erklärten sich die zum Militär und Arbeitsdienst gemusterten Männer bereit für die Kirmes sammeln zu gehen. Erfolgreich zogen sie mit der Sammelbüchse durch Kesselheim und trugen somit zum Gelingen der Kirmes bei. Dank der Großzügigkeit der Kesselheimer konnte wie all die Jahre zuvor die Kirmes gefeiert werden.
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