Nach dem Krieg

In einem Jahr sind es zu viele Schausteller im anderen zu wenige. 1955 warteten die Kesselheimer Kinder vergebens auf ein Karussell. Der Schausteller hielt seine feste Zusage nicht ein. Aber auch ohne Karussell ging es bei der Kesselheimer Kirmes rund.
Der Weckruf begann, wie auch vor dem Krieg, schon um 5 Uhr am Sonntagmorgen. Erst 1958 verlegte man ihn um 1 Stunde später auf 6 Uhr. Er wurde, wie so oft, begleitet vom Spielmannszug Kesselheim.
Im nachfolgenden Jahr kündeten nach langer Pause wieder Böllerschüsse von der Kirmes in Kesselheim.
Das „Baumholen“ war und ist eine ehrenvolle aber nicht immer eine einfache Aufgabe. Um den schönsten und längsten Baum zu bekommen sind einige Anstrengungen von Nöten. Auch trugen vereinzelt einige Aktive Blessuren davon. 1959 verletzten sich der Schießmeister Werner Horn und Fritz Daumen beim Transport, so daß sie im Krankenhaus behandelt werden mußten. Doch der Einsatz lohnte sich. Denn der Baum wurde nicht wie jedes Jahr verlost, sondern der Schreinerei Streit zur Verfügung gestellt. Aus ihm fertigte sie fünf Sitzbänke, welche am Rhein aufgestellt wurden.
1962 hatte die Kirmesgesellschaft bis dahin den
wohl mit Abstand längsten Baum. Seine Länge betrug ganze 28 m. Ein Jahr zuvor, 1961, blieb der Baum nicht ganz unbeschadet. Die Baumkrone brach beim Transport aus dem Wald ab. Fleißige Hände brachten dieses Mißgeschick aber wieder schnell in Ordnung und als der Baum stand sah man ihm die kleine Reparatur nicht mehr an.
Zu jener Zeit wurde jedes Jahr eine Eierkrone gebaut. Die Motive wechselten jährlich und fanden viel Anklang im Dorf. Sie bestanden aus bis zu 3000 ausgeblasenen Eiern (1951 einen Blumenkorb mit einem Umfang von 4 Meter). So wurden z.B. ein Pilsglas, ein Weinpokal, eine Glocke oder das Kesselheimer Wappen gebaut.
Nach 12-jähriger Unterbrechung wurde 1961 wieder ein Feuerwerk, zum Jubel der Kesselheimer, am Samstagabend entfacht.
Dieser Beitrag wurde unter Chronik abgelegt und mit , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.