Kloster Maria Trost – Der Abriss –

(Auszug aus der Broschüre Gewerbegebiet Maria Trost der Fa. BCE Björnsen Beratende Ingenieure, Verfasserin Frau Sabine Treptow) März 2012

 

Kloster Maria Trost vor Industriekulisse

 

 

 

 

 

 

 

Maria Trost lag schon lange nicht mehr einsam und entlegen „etwa eine dreiviertel Stunde vor Koblenz“. Unaufhaltsam hatte sich das Gewerbe- und lndustriezentrum bis vor die Klostertüren geschoben. Ein in der Öffentlichkeit heiß diskutiertes Thema war die Sprengung von Kirche und Kloster. Nachdem die Schwestern vom Guten Hirten das 130.000 qm große Klostergelände der Stadt Koblenz für 4,2 Mio. Mark verkauft hatten, beauftragten sie den Abbruch der Gebäude (12). Obwohl die Kirche als Kulturdenkmal seit 1983 unter Schutz stand stimmte die Denkmalschutzbehörde dem Abbruch zu, denn es war nicht gelungen, einen Nutzer für die großen Ziegelsteinbauten zu finden (35). Sie standen leer und verfielen langsam.

Am 25. August 1988 machten deshalb 70 kg Dynamit das Kloster in wenigen Sekunden dem Erdboden gleich. Sicherlich ein schwerer Schlag für die Schwestern, die erst danach das Altenheim verließen und in das Mutterhaus in Linz übersiedelten. Nur die Gebäude jüngeren Datums und die beiden barocken Flügelbauten blieben mit der Grünzone des Bubenheimer Baches und dem Schlosspark erhalten (12,35).

Ein Jahr später fiel der alte Bauernhof dem Feuer zum Opfer. „Beobachten und Abschirmen”, so lautete das Motto einer Großübung der Koblenzer Feuerwehr im April 1989, bei der das Gebäude in Flammen aufging (29). ln dasselbe Jahr fiel auch die Entscheidung der Stadt Koblenz, auf dem aufgelassenen Gelände das Industriegebiet Rheinhafen um einen Technologiepark zu erweitern. Bereits 1983 hatte die Stadt den Straßennamen der „Schönbornsluster Straße“ in „Maria Trost“ geändert. Jetzt wurde beschlossen, das neue Gewerbegebiet so zu nennen (35).

Am 25.08.1988 Sprengung der Kirche Maria Trost

 

 

 

 

Maria Trost gesprengt 25.08.1988

 

Abbildungsverzeichnis:

Stadtarchiv Koblenz: Kloster vor Industriekulisse Gauls, die Fotografen: Kirchensprengung

Literaturverzeichnis:

(12) Koblenzer Schängel: Kirche mit 70 kg Dynamit gesprengt, 26.08.1988

(35) Stadt Koblenz, Bauamt: Bauakte Maria Trost

(29) Rheinzeitung, 02.05.1989: Kloster-Reste gingen in Flammen auf; Heiße Übung am Kloster.