ZEMENTSTAUB
EMISSIONEN
Als Staub wird
Materie mit einer bestimmten Korngroße bezeichnet Die Gesamtstaub-Emissionen
erreichten in den sechziger Jahren ihren Höchststand.Massnahmen zur
Staubabscheidung in. Industrie und Gewerbe, insbesondere in der Zement- und
Metallindustrie haben zwar ab 1980 zu einer Reduktion geführt; der beträchtliche
Rückgang der Gesamtstaub Emissionen darf jedoch nicht über das verbleibende
Gefährdungspotential hinwegtäuschen.
Durch die in
der Vergangenheit ergriffenen Massnahmen Zur Abluftreinigung wurden nämlich
vorwiegend Grobstäube abgeschieden, während die verbleibenden Restemissionen
vermehrt aus Feinstäuben bestehen. Die Reduktion der Feinstäube ist daher weit
weniger ausgeprägt als die des Gesamtstaubs.
Es sind jedoch
gerade die feinen, lungengängigen Partikel, die von ihrer
gesundheitlichen Wirkung her besonders bedeutsam sind. Man bezeichnet diese
Feinstaubfraktion, deren Partikel einen Durchmesser unter 10 Mikrometern (=
0,001 mm) aufweisen, als PM10. Die PM10-Emissionen haben sich in den letzten
Jahren nur wenig reduziert.
Hauptverursacher von PM10-Emissionen ist heute der Strassenverkehr (Diesel); weitere wichtige Verursacher sind Baustellen, insbesondere Baumaschinen, sowie verschiedene industrielle und gewerbliche Prozesse (auch Zementherstellung).
Gefährdungen:
Zement ist
stark alkalisch und wirkt ätzend. Zu unterscheiden sind gesundheitliche
Auswirkungen durch Direktkontakt oder durch Einatmen von Zement-Staubpartikeln.
Eine Staublunge
(Pneumokoniose) kann entstehen durch Inhalation von Zementstaub (mit Ablagerung
von festen, anorganischen - oder seltener - organischen Teilchen) in den
Bronchien; sie bewirkt Veränderungen der Lunge mit Funktionsstörungen. Die
Symptome und die Schwere der Staublungen-Erkrankung sind abhängig von der Art,
Menge, Größe u. fibroplastischen Reizwirkung der Staubpartikel, sowie von der
Einwirkungsdauer. Staublunge kann sich zu einer entschädigungspflichtigen
Berufskrankheit entwickeln.
Zement kann
zudem allergischen Bronchialasthma/ Lungenfibrose Verursachen. Auch auf die
Krebs erregende Wirkung durch den Gehalt an sechswertigem Chrom im Zementstaub
sei hingewiesen.
Die durch
Direktkontakt mit Zement hervorgerufenen Verätzungen sind unangenehme und
langwierige Verletzungen, die vor allem deswegen problematisch sind, weil sie
wegen des geringen Auslöseschmerzes von den Betroffenen oft nicht rechtzeitig
wahrgenommen werden und in besonders schweren Fällen das Gewebe zu Grunde geht.
Zement kann Hautentzündungen verursachen. Das wichtigste Allergen im Zement ist das Chromat-Ion; metallisches Chrom selbst wirkt nicht sensibilisierend. Auf die Berufserkrankung durch Chrom oder seine Verbindungen soll hingewiesen werden (Berufskrankheit Maurerkrätze)