Rhein-Zeitung vom 22.06.2001

 
Zementwerk: Betrieb nicht zulassen
Niederwerther Rat lässt der Verbandsgemeinde freie Hand, alle Rechtsmittel einzulegen

NIEDERWERTH. Die Gemeinde Niederwert will notfalls alle Register ziehen, um die Inbetriebnahme der Zementproduktionsanlage der Firma CTM, die derzeit im Kesselheimer Hafen entsteht, zu verhindern. Einstimmig beschloss der Rat während seiner jüngsten Sitzung, der Verwaltung freie Hand zu lassen, damit diese gegebenenfalls alle Rechtsmittel einlegen kann, die erforderlich sind. Schon jetzt, so berichtete Bürgermeister Alfons Klöckner über den Stand der Dinge in Sachen Zementwerk, habe die VG-Vallendar im Namen der Ortsgemeinde Niederwert Widerspruch gegen alle bereits vorliegenden sowie potenziell künftigen Bau- und Betriebsgenehmigungen eingelegt.

Das Werth, so betonte Klöckner, habe durch den Bau des Zementwerkes nicht nur erhebliche Lärm- und Staubemissionen zu befürchten, sondern werde auch in seiner Zukunftsplanung eingeschränkt. Die Ausweisung neuer Baugebiete im nördlichen Teil der Insel sei bei einer Inbetriebnahme des Werkes wohl nicht mehr möglich. Zu bedenken seien darüber hinaus die Konsequenzen für die Landwirtschaft. Ein Salat mit Zementschleier vermarkte sich sicherlich nicht mehr so toll.

Der Widerspruch der Gemeinde Niederwert, so Klöckner weiter, fuße nicht zuletzt auf der Tatsache, dass das von dem Investor vorgelegte Lärmgutachten auf falschen Voraussetzungen beruhe. „Wahrscheinlich wurde lediglich die Distanz zu der bereits vorhandenen Bebauung berücksichtigt“, erläuterte der Ortschef. Außer Acht gelassen habe man jedoch, dass die Gemeinde Niederwert einen rechtskräftigen Bebauungsplan für rund 250 Meter weiter nördlich liegende Bereiche habe.

(agh)

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